Improvisieren

Improvisieren heißt, dass man etwas spontan macht, das nicht zuvor festgelegt wurde, sondern im Moment entsteht. Trotzdem braucht es immer Spielregeln, vor allem wenn man als Gruppe improvisiert. Improvisation gibt es in der Musik, im Tanz und im Schauspiel, ebenso im Handwerk, beim Kochen oder bei der Zeitplanung.

Es gibt unzählige Möglichkeiten zu improvisieren. Hier stellen wir dir ein paar davon vor, die du ausprobieren kannst. Ist dein Instrument in der Nähe? Deine Stimme brauchst du auch und natürlich muss sich dein Körper bereit machen. Dann kann’s ja losgehen!

Wie klingt der nächtliche Wald?

Wir haben ein paar Möglichkeiten aufgenommen, wie es nachts im Wald klingen könnte. Du kannst die einzelnen Klänge an- und ausschalten, um so eine Klangcollage zu gestalten. Du kannst natürlich auch mit der Stimme oder deinem Instrument dazu improviseren. Hast du ein Bild dazu im Kopf? Dann schnapp dir Farben und bring es zu Papier. Wenn du möchtest, kannst du es einem Freund geben, der dann wieder dein Bild zum klingen bringen kann. Das ist dann eine musikalische Bilder-Flüsterpost.

Bewegungsimprovisation

Stell dir vor, deine Knie sind Scheinwerfer. Nun versuche den ganzen Raum auszuleuchten, bis in die hintersten Winkel. Und vergiss nicht unter das Bett, hinter die Tür und an die Decke zu leuchten.

Improvisieren mit drei Tönen

Auf der Aufnahme hörst du die Gitarre und das Akkordeon. Die Gitarre spielt die Begleitung, das Akkordeon improvisiert Melodien dazu. Dazwischen gibt es immer wieder Stellen, in denen du zur Begleitung der Gitarre improvisieren kannst. Das Akkordeon spielt immer die gleiche Überleitung zu deinem Solo und hört dann auf zu spielen. Probier es erstmal nur mit den Tönen g, a und b. Später kannst du dann auch alle Töne der G-Moll Tonleiter verwenden. Wenn dein Instrument in einer anderen Tonart gestimmt ist, musst du die Töne entsprechend transponieren.

Die Eiche

Stell dir vor, du bist eine alte, knorrige Eiche. Du bist mindestens schon 100 Jahre alt. Deine Wurzeln reichen tief in die Erde hinunter. Dein Stamm ist dick und die Rinde voller Furchen und Risse. Deine unzähligen Äste breiten sich weit in alle Richtungen aus und strecken sich hoch hinauf zum Himmel. In deiner Baumkrone haben Vögel ihre Nester gebaut und ab und zu besucht dich ein Eichhörnchen. Wenn der Wind durch deine Blätter saust, rauscht es laut und deine Äste biegen sich ächzend hin und her.

Versuche mit deinem Körper die Eiche darzustellen.
Wie klingt sie?
Wenn sie uns eine Geschichte aus ihrem über 100-jährigen Leben erzählen könnte, was würde sie uns erzählen?

Wie klingt es, wenn jemand traurig ist?

Improvisiere mal nur mit deiner Stimme. Du kannst Geräusche, Töne, Wörter, Lieder und alles, was dir sonst noch so einfällt, verwenden. Wenn du am Ende dann selbst ganz traurig bist, dann probier doch aus, wie es klingen kann, wenn jemand glücklich ist.